Presse
12.08.2016

ALBA SE: Positives Ergebnis trotz anhaltender Krise im Stahlmarkt und sinkender NE-Metallpreise

Halbjahresfinanzbericht 2016 der ALBA SE

+++ Gruppe erwirtschaftet ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 11,7 Millionen Euro +++

+++ Umsatz beläuft sich nach sechs Monaten auf 491,1 Millionen Euro +++

+++Management erwartet zum Ende des Geschäftsjahres ein spürbares Plus für das Ergebnis vor Steuern +++

Köln. Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhändler ALBA SE hat trotz extrem schwieriger Rahmenbedingungen im Segment Stahl- und Metallrecycling im ersten Halbjahr 2016 ein EBT in Höhe von 11,7 Mio. Euro erwirtschaftet (Vorjahresvergleichszeitraum: 16,0 Mio. Euro). Das EBITDA beläuft sich auf 16,0 Mio. Euro (i. Vj.: 24,7 Mio. Euro).

Anlässlich der Vorlage des Halbjahresfinanzberichtes sagte der Verwaltungsratsvorsitzende der ALBA SE, Dr. Axel Schweitzer: „Wir haben es durch unsere wertschöpfungsvertiefenden Maßnahmen und strukturellen Kostensenkungen geschafft, die Margen im Segment Stahl- und Metallrecycling zu verbessern. Die anhaltende Krise führte jedoch zu einem starken Rückgang der gehandelten Mengen und damit zu einer signifikanten Reduzierung des Rohertrags.“

Die Umsatzerlöse gingen im ersten Halbjahr 2016 gegenüber den ersten sechs Monaten 2015 zurück und sanken um 301,5 Mio. Euro (-38,0 Prozent) auf 491,1 Mio. Euro. Während der Umsatz im Segment Dienstleistung stieg, kam es aufgrund der schwachen Marktnachfrage und des niedrigeren Preisniveaus im Stahl- und Metallrecycling zu einem starken Umsatzrückgang.

Im Vergleich zum 31. Dezember 2015 hat sich die Bilanzsumme um 43,4 Mio. Euro auf 401,5 Mio. Euro verringert. Die Eigenkapitalquote konnte von 25,6 Prozent auf 31,6 Prozent gesteigert werden. Die ALBA SE-Gruppe ist weiterhin in die Finanzierung der ALBA Group eingebunden. Hierdurch ist gewährleistet, dass der ALBA SE-Gruppe in ausreichendem Maße liquide Mittel zur Verfügung stehen.

Die ALBA SE-Aktie notierte bei Eröffnung des XETRA-Handels am 4. Januar 2016 mit 51,98 Euro. Der Höchstkurs lag im ersten Halbjahr bei 53,22 Euro, der Tiefstkurs bei 47,39 Euro. Am Ende des Berichtszeitraums, dem 30. Juni 2016, schloss die Aktie der ALBA SE mit 48,20 Euro.

Entwicklung der Segmente im Einzelnen

Stahl- und Metallrecycling

Die Weltrohstahlproduktion reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um 1,9 Prozent. Die Produktion in der EU sank um 6,1 Prozent, in Deutschland um 1,2 Prozent. Während die deutsche Stahlproduktion mit Eisenerz nur um 0,1 Prozent zurückging, sank die Elektrostahlproduktion, bei der vornehmlich Stahlschrotte eingesetzt werden, um 3,1 Prozent. China steigerte seine Stahlproduktion trotz des gesunkenen Eigenbedarfs im April 2016 auf einen historischen Rekordwert. Folglich stiegen die chinesischen Exporte auf den Weltmarkt deutlich an.

Laut Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV) betrug der durchschnittliche Lagerverkaufspreis der Leitschrottsorte 2 in den ersten sechs Monaten 166,60 Euro pro Tonne und lag damit um 50 Euro unter dem durchschnittlichen Wert des Vorjahresvergleichszeitraums von 216,60 Euro pro Tonne. Der Durchschnittpreis für Aluminium sank um 13 Prozent auf 1.544 US-Dollar pro Tonne, während sich der durchschnittliche Preis für eine Tonne Kupfer um 20,7 Prozent auf 4.701 US-Dollar und der Durchschnittpreis für eine Tonne Nickel um 36,6 Prozent auf 8.662 US-Dollar reduzierten.

Diese extrem schwierigen Rahmenbedingungen blieben nicht ohne Auswirkungen auf das Segment Stahl- und Metallrecycling der ALBA SE. Die gehandelten Eisenschrottmengen beliefen sich auf 695.000 Tonnen (i. Vj.: 1.118.000 Tonnen), die Tonnage der Nichteisenmetalle auf 123.000 Tonnen 

(i. Vj.: 183.000 Tonnen). Die um Portfolioanpassungen bereinigten Vorjahreswerte betrugen bei den Eisenschrott-Mengen 935.000 Tonnen und bei den Nichteisen-Metall-Mengen 177.000 Tonnen. Der Umsatz reduzierte sich aufgrund des Preisverfalls und der Nachfrageschwäche im Markt um 304,3 Mio. Euro auf 317,1 Mio. Euro.

Einer leichten Steigerung der Margen standen ein durch die schwache Nachfrage bedingter Mengenrückgang und damit eine Reduzierung des Rohertrags gegenüber. Anders als im Vorjahr gab es keine Erträge aus der Portfoliooptimierung. Diese Effekte konnten durch Einsparungen bei den Ausgangsfrachten, den Transport- und Lagerkosten sowie bei den Personalaufwendungen teilweise kompensiert werden. Insgesamt sinkt das EBITDA gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Auch beim EBT ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang zu verzeichnen. Den zuvor beschriebenen Effekten stehen geringere Abschreibungen und Zinsaufwendungen als im Vergleichszeitraum gegenüber.

Dienstleistung

Die Umsatzerlöse im Bereich der Transportverpackungen sanken in den ersten sechs Monaten 2016 im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum nur unwesentlich. Trotz des harten Wettbewerbs entwickelte sich durch zahlreiche Neuverträge der Auftragsbestand positiv. Erlösrückgänge durch gesunkene Folienpreise wurden kompensiert durch höhere Vermarktungspreise im Bereich Pappe/Papier/Karton.

Das Geschäft mit Verkaufsverpackungen blieb im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf gleichem Niveau. Der Marktanteil des Dualen Systems Interseroh erhöhte sich leicht. Der Umsatz der Dienstleistung Recycling Solutions Interseroh (Management der Filial-, Lager- und Produktionsstätten-Entsorgung und Vermarktung der gewonnenen Rohstoffe) stieg marginal, was im Wesentlichen aus höheren Auftragsvolumina mit Bestandskunden resultiert.

Insgesamt bewegen sich die Umsatzerlöse im Segment Dienstleistung in den ersten beiden Quartalen 2016 mit 174,4 Mio. Euro über den Umsätzen des Vorjahresvergleichszeitraums (i. Vj.: 172,1 Mio. Euro). EBITDA und EBT liegen über ihren Vorjahresvergleichswerten. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen höhere geschäftsmodellbedingte periodenfremde Effekte aus dem operativen Systemgeschäft, denen zum Teil höhere Provisionsaufwendungen entgegenstehen.

Ausblick

Die Perspektiven für das zweite Halbjahr 2016 bleiben laut Wirtschaftsvereinigung Stahl angesichts der Entwicklung sowohl in der Weltwirtschaft als auch in den globalen Stahlmärkten unsicher. Experten gehen davon aus, dass die Volksrepublik China 2016 rund 120 Millionen Tonnen Stahl zu Dumpingpreisen in den Weltmarkt drücken wird, 8 Prozent mehr als noch 2015.Gemäß dem Verband Deutscher Metallhändler sind die Erwartungen an das zweite Halbjahr ebenfalls eher gedämpft.

Das Management der ALBA SE erwartet, wie bereits zu Anfang des Berichtsjahres prognostiziert, im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der schwierigen Situation im Stahlmarkt sowie der geplanten Fortführung der Portfoliooptimierung für das laufende Geschäftsjahr insgesamt stark rückläufige Eisenschrott-Mengen. Aufgrund der unerwartet angespannten Situation im Metallmarkt wird mit ebenfalls deutlich sinkenden Nichteisen-Metall-Mengen gerechnet. Mengen- und preisbedingt wird es, wie zu Jahresbeginn erwartet, zu einer deutlichen Reduzierung der Umsatzerlöse kommen. Für das EBITDA des Segments wird weiterhin von einer Verbesserung ausgegangen. Dies resultiert vornehmlich aus wertschöpfungsvertiefenden Maßnahmen sowie strukturellen Kostensenkungen. Diese Effekte werden sich positiv auch auf das EBT auswirken.

Für das Segment Dienstleistung erwartet das Management bis zum Ende des Geschäftsjahres marginal steigende Umsatzerlöse durch die Gewinnung weiterer Kunden. Für das EBITDA und das EBT wurden zum Jahresanfang 2016 für das Geschäftsjahr signifikante Rückgänge erwartet. Entgegen den Erwartungen verbesserte sich aufgrund positiver geschäftsmodellbedingter periodenfremder Effekte das Ergebnis im ersten Halbjahr 2016. Das Management geht dennoch für die Entwicklung des EBITDA und des EBT für das Geschäftsjahr 2016 von den zum Jahresanfang prognostizierten Ergebnissen aus, die sich jedoch um die periodenfremden Effekte erhöhen werden. Es wird weiterhin erwartet, dass sich das EBITDA und das EBT gegenüber 2015 deutlich reduzieren.

Für 2016 rechnet die ALBA SE-Gruppe insgesamt mit einem deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2015. Das EBITDA wird sich – anders als zu Jahresanfang prognostiziert – gegenüber 2015 nur moderat verringern. Das EBT wird weiter zunehmen, so dass nun aufgrund der günstigeren Entwicklung des EBITDA und nicht im gleichen Ausmaß wie im Jahr 2015 wiederkehrender außerplanmäßiger Abschreibungen mit einem außergewöhnlichen Anstieg zu rechnen ist.

Den Halbjahresfinanzbericht finden Sie hier zum Download.

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