Glas lässt sich zu hundert Prozent recyceln. Dabei wird das gesammelte Altglas eingeschmolzen und zu neuem Glas verarbeitet. Das kann im Prinzip beliebig oft geschehen und es werden dabei viel Energie und Rohstoffe eingespart. So reduziert sich pro 10 Prozent Scherbeneinsatz die Schmelzenergie um 3 Prozent. Im Schnitt besteht heute jedes Behälterglas zu 60 Prozent aus recyceltem Glas.
Bundesweit gibt es über 250.000 Altglascontainer, in denen Behälterglas gesammelt wird. Laut Bundesverband Glasindustrie werden die Container von 97 Prozent der Haushalte genutzt und etwa 2 Millionen Tonnen Altglas gesammelt. Im Jahr 2014 wurden 89 Prozent der in Deutschland verkauften Glasverpackungen recycelt.
Neben dem Behälterglas wird auch Flachglas, Wirtschafts- und Spezialglas recycelt. Hierbei verwenden die Produzenten aber meist Scherben aus der eigenen Produktion. Bei Flachglas liegt der Scherbeneinsatz bei etwa 20 Prozent, bei Wirtschaftsglas beträgt er etwa 40 Prozent, bei Spezialglas ist der Einsatz niedriger.
Für das Recycling ist die Farbreinheit der Altglasscherben wichtig. Um weißes Behälterglas herzustellen, ist bei einer Altglasscherbenzugabe von 50 Prozent eine Farbreinheit von 99,7 Prozent notwendig. Bei Braunglas darf der Fehlfarbenanteil die 8 Prozentmarke nicht überschreiten. Bei grünem Glas kann der Wert etwas höher liegen: Hier ist ein Fehlfarbenanteil von bis zu 15 Prozent möglich.